vdp-Immobilienpreisindex: Rückgang der Immobilienpreise verliert an Dynamik
Gesamtmarkt
Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete der deutsche Immobilienmarkt einen Preisrückgang in Höhe von 6,4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Vergleich zum direkten Vorquartal sank der Index um 1,1% und damit weniger stark als in den beiden Vorquartalen. Dies deutet daraufhin, dass sich die Lage in den nächsten Quartalen stabilisieren könnte. Allerdings bestehen weiterhin Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung, die sich auf den Immobilienmarkt auswirken können.
Auf dem Wohnimmobilienmarkt gingen die Preise im Jahresvergleich um 5,4% und im Quartalsvergleich um 0,9% zurück. Die geringeren Auswirkungen im Vergleich zum gewerblichen Segment sind auf den anhaltend hohen Bedarf an Wohnraum zurückzuführen. Eine gleichzeitig einbrechende Neubautätigkeit führt in den Ballungszentren zu einer Ausweitung des Nachfrageüberhangs. Nichtsdestotrotz dämpften die Belastungen durch Inflation und Kreditkosten den Markt. Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern stiegen zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2023 deutschlandweit um 0,9%.
Der vdp Top 7-Index der größten Agglomerationen in Deutschland wies im zweiten Quartal 2023 mit einem Preisrückgang von 5,0% im Jahresvergleich und 1,1% im Quartalsvergleich eine ähnliche Entwicklung auf wie der Gesamtindex. Die einzelnen Veränderungsraten lagen auf Jahressicht zwischen -3,6% (Berlin) und -9,1% (Frankfurt am Main) sowie auf Quartalssicht zwischen +0,1% (Düsseldorf) und -1,5% (Berlin und Hamburg). Der Anstieg der Neuvertragsmieten fiel in den Top 7-Städten auf Quartalssicht vergleichsweise gering aus – mit Werten zwischen +0,1% (Berlin und Düsseldorf) und +1,2% (Köln), was auf eine Beruhigung der Mietmärkte in den Metropolen hindeutet.
Auf dem Markt für Gewerbeimmobilien fielen die Preise im Jahres- und im Quartalsvergleich um 10,3% bzw. 2,0%. Die Zurückhaltung der Investoren wurde vor allem durch das veränderte Zinsumfeld, verschärfte Finanzierungsbedingungen und angepasste Renditeerwartungen auf dem Immobilienmarkt ausgelöst.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
-3,8 %
Mehrfamilienhäuser:
-6,9 %
Büroimmobilien:
-9,8%
Einzelhandelsimmobilien:
-11,7 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter https://www.vdpresearch.de/leistungen/preisindizes/.
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