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Immobilienmarkt Deutschland zum Jahresende 2015
Noch keine Trendumkehr bei der Preisentwicklung in Sicht
Starkes 4. Quartal bei der
Preisentwicklung
Zum Jahresende 2015 hat die Nachfrage nach deutschen Wohn- und Gewerbeimmobilien nochmals an Fahrt gewonnen, mit der Folge, dass sich der vdp Immobilienpreisindex im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,3 % erhöhte. Der Gesamtindex liegt somit heute bei 129,1 Punkten.
Nach wie vor dominiert der Wohnungsmarkt die Preisentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Der vdp Immobilienpreisindex Wohnen weist ein Plus von 6,2 % aus. Insgesamt haben sich die Preise für Wohnimmobilien seit 2003 um 32 % erhöht. Den höchsten Wachstumsbeitrag lieferte der Markt für Mehrfamilienhäuser. Der vdp Kapitalwertindex erhöhte sich im Vergleich zum 4. Quartal 2014 um 7,8 %, die höchste Steigerungsrate seit Bestehen der vdp Index-Reihe. Die anhaltende Dynamik liegt zum einen an der nachhaltig hohen Nachfrage nach Wohnraum, die mit Blick auf die Flüchtlingsmigration auch im laufenden Jahr weiter anhalten wird. Folglich legten die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern um 4,0 % zu.
Zum anderen ist die – geprägt durch das historisch niedrige Zinsniveau – anhaltend starke Nachfrage von Seiten privater und institutioneller Investoren in diesem Marktsegment ursächlich für den weiter sinkenden Liegenschaftszinssatzindex (-3,6 %). Die Nachfrage zeigt sich nicht zuletzt an dem hohen Transaktionsvolumen bei Wohnungsportfolios.
Auch die Nachfrage nach Eigentumswohnungen belebte sich im vierten Quartal nochmals spürbar, mit der Folge, dass die Preise in diesem Segment im Vorjahresvergleich um 5,2 % gestiegen sind. Eigenheime entwickelten sich mit Plus 4,0 % etwas schwächer. In der Summe sind die Preise für selbst genutztes Wohneigentum um 4,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen, sodass der vdp Preisindex für selbst genutztes Wohneigentum aktuell 128,2 Punkte aufweist.
Der gewerbliche Investmentmarkt verzeichnete im vierten Quartal 2015 einen deutlichen Investitionsschub. Dementsprechend hat sich auch der Preisanstieg verstärkt. Im Vergleich zu Vorjahresquartal sind die Preise um 2,6 % gestiegen. Der Kapitalwertindex erreicht mittlerweile 120,3 Punkte. Eine besonders kräftige Preiserhöhung verbuchten dabei Büroimmobilien, deren Kapitalwerte gegenüber dem vierten Quartal 2014 ein Plus von 3,0 % ausweisen. Hierzu hat neben dem Investmentmarkt – der vdp Liegenschaftszinssatzindex ist um 1,5 % gesunken – auch der Nutzermarkt beigetragen. Dieser verzeichnete im vierten Quartal einen überdurchschnittlich hohen Büroflächenumsatz. Insgesamt sind die Büromieten um 1,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen.
Ein ebenfalls erfolgreiches viertes Quartal 2015 verbuchte der Markt für Einzelhandelsimmobilien sowohl auf dem Transaktions- als auch Vermietungsmarkt. So hat sich das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der vdp Liegenschaftszinssatzindex spiegelt mit einem Minus von 1,6 % diesen Anlagedruck wider. Gleichzeitig sind die Einzelhandelsmieten um 0,5 % gestiegen. Insgesamt führte diese Entwicklung zu einem Anstieg der Kapitalwerte für Einzelhandelsimmobilien um 2 % (Q4.2015 = 100,8 Punkte).
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+4,4 %
Mehrfamilienhäuser:
+7,8 %
Büroimmobilien:
+3,0 %
Einzelhandelsimmobilien:
+2,0 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter www.vdpresearch.de/vdp-immobilienpreisindizes/.
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