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Immobilienmarktmonitoring 2018
Preise für deutsche Immobilien steigen weiter
Gesamtmarkt
Auf dem deutschen Immobilienmarkt setzte sich der Preisanstieg auch im 3. Quartal weiter fort. Der Immobilienpreisindex legte im Vergleich zum Vorjahresquartal mit einem Plus von 7,3 % weiter zu. Die in dem Gesamtindex zusammengefassten Indizes für Wohnen und Gewerbe stiegen ebenfalls, allerdings mit unterschiedlicher Stärke. Ausgangspunkt für den anhaltenden Preisanstieg ist die nach wie vor günstige Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Bedingt durch das gedämpfte Wachstum der Bauproduktion und eine geringere Exportnachfrage aus dem Ausland fällt das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts etwas schwächer aus als im Vorjahr. Gleichwohl zeigt sich die deutsche Wirtschaft trotz der Unsicherheit über die weitere internationale Entwicklung stabil und bewegt sich weiterhin auf einem expansiven Pfad. In der Folge stieg die Erwerbstätigkeit und die Arbeitslosigkeit erreichte erneut einen Tiefstand. Dies geht einher mit weiter steigenden Einkommen der privaten Haushalte.
Wohnungsmarkt
Die Preise für Wohnimmobilien verteuerten sich weiter. Im Vergleich zum 3. Quartal 2017 stiegen die Preise um 7,4 %. Zu dieser Entwicklung trugen die Preise für Mehrfamilienhäuser mit einem Plus von 6,8 % und die Preise für selbst genutztes Wohneigentum mit einem Anstieg von 8,1 % bei.
Mehrfamilienhäuser sind die vorherrschende Objektart in Metropolen und Städten, die einen starken Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahren erlebt haben. Dies führt zu einer nach wie vor hohen Nachfrage nach Wohnraum. Folglich sind die Neuvertragsmieten mit 4,4 % weiter gestiegen. Diese hohe Nachfrage nach Wohnraum macht Mehrfamilienhäuser auch für Investoren attraktiv, mit der Folge, dass die Renditen weiter gesunken sind. Der entsprechende Index sank um 2,3 %. Ähnliches gilt für das selbst genutzte Wohneigentum, da vor allem in den Ballungsräumen das Angebot der Nachfrage weiter hinterherläuft. Zunehmend weichen Käufer auf das Umland aus, wo das Preisniveau noch geringer ist. Die Preise für Eigenheime stiegen um 8,7 % im Vergleich zum 3. Quartal 2017. Der Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen fiel mit 6,1 % etwas geringer aus.
Wohnungsmarkt Top-7
Die Preise für Wohneigentum stiegen in den Top-7 Märkten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,8 %. Die Top-7 Märkte zeigten damit weiterhin eine größere Dynamik als der Rest Deutschlands, die Diskrepanz zwischen den Wachstumsraten erscheint jedoch weniger ausgeprägt als in den Vorquartalen. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass auch Ballungsräume außerhalb der Top-7 Städte mittlerweile hohe Preissteigerungen erreicht haben, während es in den Top-7 Städten Anzeichen für ein Abflachen des Wachstums gibt. Dementsprechend stiegen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum in den Metropolen um 7,5 %, und damit weniger stark als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Auf dem Mietwohnungsmarkt lassen sich wenig Anzeichen für eine Entspannung erkennen, die Neuvertragsmieten stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,8 %.
Zusammen mit einem Rückgang des Liegenschaftsindex um 3,9 % führte dies zu einem Anstieg der Preise für Mehrfamilienhäuser um 9,1 %.
Gewerblicher Immobilienmarkt
Die Preise für gewerbliche Immobilien sind im dritten Quartal um 6,8 % gestiegen. Zu dieser Verteuerung trug vor allem die weiter starke Nachfrage nach Büroimmobilien bei. Deren Preise stiegen um 9,6 % im Jahresvergleich. Durch die anhaltend steigende Beschäftigung ist die Nachfrage nach Büroflächen weiter hoch. Diese Nachfrage trifft auf sinkende Leerstände und eine relativ geringe Neubautätigkeit. Dies führte dazu, dass sich die Neuvertragsmieten für Büroflächen um 6,1 % verteuerten.
Auch bei Investoren sorgt die Aussicht eines stabilen Cash-Flows aus der Vermietung und der Mangel an alternativen Investments zu einer weiter stabilen Nachfrage, sodass in der Folge auch die Renditen erneut nachgaben. Der entsprechende Index sank um 3,1 %.
Etwas anders stellte sich die Situation auf dem Markt für Einzelhandelsimmobilien dar. Hier stiegen die Preise nur leicht um 1,5 %, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Vor allem der Vermietungsmarkt an Einzelhandelsflächen trägt zu dem schwachen Ergebnis bei. Die zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel drückt auf die Flächennachfrage. In der Folge gab der Index der Neuvertragsmieten um 0,4 % im Vergleich zum Vorjahresquartal nach.
Auf der Investorenseite bleibt die Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien stabil, mit der Folge das die Renditen leicht nachgaben. Für diesen Teilmarkt sank der entsprechende Index um 1,8 %.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+7,3 %
Mehrfamilienhäuser:
+6,8 %
Büroimmobilien:
+9,6 %
Einzelhandelsimmobilien:
+1,5 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter https://www.vdpresearch.de/leistungen/preisindizes/.
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