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Starkes 4. Quartal bei der
Preisentwicklung
Kein hitzefrei für
Immobilienpreise
Noch keine Trendumkehr bei der Preisentwicklung in Sicht
Das 1. Quartal 2016 ist weiterhin durch steigende Preise für in Deutschland gelegene Wohn- und Gewerbeimmobilien geprägt. Der vdp Immobilienpreisindex (GRX) legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,8 % auf 131,2 Punkte zu.
Es sind vor allem die Wohnimmobilienmärkte, die eine sehr dynamische Preisentwicklung zeigen. So ist der Kapitalwertindex für Mehrfamilienhäuser um 8 % gestiegen. Dies ist zum einen auf steigende Neuvertragsmieten zurückzuführen, die im Vergleich zum 4. Quartal 2015 ein Plus von 4 % aufweisen. Hier ist es vor allem die angespannte Lage in den deutschen Groß- und Universitätsstädten, in denen ein hoher Zuzug an Menschen auf ein geringes Angebot an Wohnraum trifft.
Auf der anderen Seite sorgen die niedrigen Zinsen dafür, dass Mehrfamilienhäuser sowohl von privaten als auch von institutionellen Investoren immer noch als lohnendes Investment wahrgenommen werden. Da das Angebot begrenzt ist, führt der sich verschärfende Wettbewerb zu steigenden Kaufpreisen. Dies drückt sich in der Folge in weiter sinkenden Liegenschaftszinsen aus. Der entsprechende Index gab im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,7 % nach.
Auch auf dem Markt für selbst genutztes Wohneigentum gehen die Preise weiter nach oben. Der vdp Preisindex für selbst genutztes Wohneigentum legte im Jahresvergleich um 4,7 % zu. Dieser Anstieg ist zum einen auf die immer noch starke Nachfrage in den Metropolen zu begründen, der sich aber zunehmend auch auf die angrenzenden Regionen ausweitet. Gestützt wird die Nachfrage von den aktuell guten Arbeitsmarktbedingungen und dem niedrigen Zinsniveau. Dies führte zu einem Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen um 5,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Gleichzeitig legten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im gleichen Zeitraum um 4,4 % zu.
Die guten konjunkturellen Rahmenbedingungen ließen auch die Preise für Gewerbeimmobilien im 1. Quartal 2016 weiter anziehen. Der entsprechende Kapitalwertindex legte um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Maßgeblich trugen die Büroimmobilien als stärkste Anlageklasse im gewerblichen Immobilienmarkt mit einem Anstieg der Kapitalwerte um 5 % hierzu bei. Diese Entwicklung lässt sich zum einen über die stabilen ökonomischen Fundamentaldaten begründen, welche die Büroflächennachfrage begünstigen. In Verbindung mit sinkenden Leerständen führte dies zu einem Anstieg der Neuvertragsmieten für Büroflächen um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Gleichzeitig sind Büroimmobilien als Anlageobjekt weiterhin im Fokus von Investoren. Der starke Wettbewerb auf der Käuferseite führte zu weiter steigenden Preisen bzw. fallenden Liegenschaftszinsen. Entsprechend sank der Liegenschaftszinssatzindex für Büroimmobilien im gleichen Zeitraum um 2,6 %.
Am Markt für Einzelhandelsimmobilien legte der Kapitalwertindex um 1,5 % zu. Dem liegt zum einen ein Anstieg der Mieten für Einzelhandelsflächen von 0,4 % zum Vorjahresquartal zugrunde. Andererseits sank der Index der Liegenschaftszinsen über demselben Zeitraum um 1,1 %. Auch hier zeichnet sich das knappe Angebot an Einzelhandelsimmobilien als ursächlich für den Anstieg der Kaufpreise und den damit verbundenen Rückgang der Liegenschaftszinsen.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+4,7 %
Mehrfamilienhäuser:
+8,0 %
Büroimmobilien:
+5,0 %
Einzelhandelsimmobilien:
+1,5 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter www.vdpresearch.de/vdp-immobilienpreisindizes/.
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