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Hohe Nachfrage lässt
Preise weiter steigen
Auch der Jahresauftakt 2017 war erwartungsgemäß durch weiter steigende Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt gekennzeichnet. Der vdp Immobilienpreisindex legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,0 % zu. Getragen wurde diese Preisentwicklung durch eine hohe Liquidität bei Anlegern, die dazu führte, dass sich die Nachfrage am deutschen Immobilienmarkt im ersten Quartal 2017 weiterhin auf einem hohen Niveau bewegte. Diese Entwicklung war über alle Marktsegmente hinweg zu beobachten, mit der Folge, dass die Preise sowohl für Wohn- als auch Gewerbeimmobilien ein weiteres Quartal in Folge deutlich gestiegen sind.
Allein der Wohnungsmarkt verzeichnete ein Plus von 5,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Herbeigeführt wurde diese Entwicklung insbesondere durch die Preisentwicklung von Mehrfamilienhäusern, deren Kapitalwerte im ersten Quartal 2017 um 6,0 % zulegten. In diesem Marktsegment hat sich einerseits die Investorennachfrage erneut belebt, während sich das Angebot an geeigneten Objekten weiter reduziert hat. Dementsprechend war der Druck auf die Renditen ungebrochen hoch, sodass der Liegenschaftszinssatzindex um 2,0 % sank. Die Neuvertragsmieten stiegen vor dem Hintergrund der nach wie vor in zahlreichen Städten zu beobachtenden angespannten Marktsituation um 3,8 %.
Der Markt für selbst genutztes Wohneigentum präsentierte sich ebenfalls weiter im Aufwind. In der Folge erhöhte sich der entsprechende Index um 5,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Der nach wie vor deutliche Preisanstieg ist Indiz dafür, dass die Nachfrage nach Eigenheimen und Eigentumswohnungen ungebrochen hoch ist. Die deutliche Preisentwicklung ist in erster Linie auf die Verteuerung der Preise für Eigentumswohnungen zurückzuführen. Diese verzeichneten im ersten Quartal ein Plus von 6,5 %. Dem gegenüber stand eine etwas verringerte Entwicklung der Preise von Eigenheimen, welche sich im gleichen Zeitraum um 5,3 % verteuerten.
Dominiert wurde die Preisentwicklung am deutschen Immobilienmarkt jedoch das zweite Quartal in Folge vom gewerblichen Immobilienmarkt, der entsprechende Index legte um 6,7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen der Büroimmobilienmarkt. Der Kapitalwertindex für Büroimmobilien verzeichnete im Betrachtungszeitraum ein Plus von 8,4 %. Gründe für diesen starken Anstieg sind sowohl auf dem Nutzer- als auch Investmentmarkt zu suchen. So zeichnete sich der Mietermarkt vor dem Hintergrund einer unzureichenden Neubautätigkeit durch ein knappes Angebot aus, während sich gleichzeitig die Nachfrage angesichts der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erneut belebte. In Folge der Flächenknappheit stiegen die Büromieten gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,4 %. Gleichzeitig standen Büroimmobilien nach wie vor im Fokus von Investoren, was zu einem weiteren Absinken des Liegenschaftszinssatzindex um 4,6 % führte.
Auch der Markt für Einzelhandelsimmobilien erlebte im ersten Quartal 2017 eine weitere Belebung der Nachfrage nach Investmentobjekten, mit der Folge, dass sich die Kapitalwerte für Einzelhandelsimmobilien um 3,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal verteuerten. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie ein Absinken des Liegenschaftszinssatzindex um 2,3 %. Der Vermietungsmarkt präsentierte sich dagegen unaufgeregt mit weitestgehend stabiler Nachfrage. Vor dem Hintergrund der hohen Konkurrenz durch den Onlinehandel scheinen Einzelhändler nicht mehr bereit zu sein, jeder Mietforderung nachzukommen. Dementsprechend sind die Mieten für Einzelhandelsflächen mit einem Plus von 0,8 % nur leicht gestiegen.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+5,6 %
Mehrfamilienhäuser:
+6,0 %
Büroimmobilien:
+8,4 %
Einzelhandelsimmobilien:
+3,2 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter www.vdpresearch.de/vdp-immobilienpreisindizes/.
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