EU-Taxonomie: Pfandbriefbanken nutzen KI-Software Taxo Tool
Bei der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft spielen besonders Finanzinstitute sowie Unternehmen der Immobilienwirtschaft eine zentrale Rolle. Nicht wenige von ihnen sind schon seit vielen Jahren in Geschäftsbereichen aktiv, die als nachhaltig und klimafreundlich gelten, zum Beispiel bei der Finanzierung von Erneuerbaren Energien, Infrastrukturprojekten wie Krankenhäusern, Schulen oder energieeffizienten Gebäuden. Damit eine Wirtschaftsaktivität als nachhaltig eingeordnet werden kann, muss sie den Kriterien der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen entsprechen. Diese verfolgt das Ziel, EU-weit die Finanzströme in Richtung ESG (Environment, Social, Governance) zu lenken, die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit zu etablieren sowie das Vertrauen bei Investoren zu stärken, grüne Investitionen transparenter zu machen.
Für die betroffenen Unternehmen ist der Prozess der Taxonomie-Konformitätsprüfung mit großen Anstrengungen verbunden, denn es müssen Daten erhoben werden, die vielfach noch gar nicht vorliegen oder sich fortlaufend verändern. Je höher die Datengranularität der zu berichtenden Informationen ist, desto höher ist der Umsetzungsaufwand. Zudem stellt die hohe Komplexität der Regularie ein Problem dar. Um die gesetzlichen Aufgaben der EU-Taxonomie leichter, günstiger und effizienter erledigen zu können, können die Kunden der vdpResearch GmbH, zu denen Pfandbriefbanken, kreditgenossenschaftliche Institute, Sparkassen, Privatbanken sowie unabhängige Immobiliengutachter zählen, über die Immobilienbewertungssoftware auf die KI-Lösung „Taxo Tool“ zugreifen – eine Software zur Umsetzung der EU-Taxonomie, die vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, seiner Tochtergesellschaft VÖB-Service und Dydon AI gemeinsam entwickelt wurde. Die Technologie des Taxo Tools ist eine hocheffiziente Lösung im Bereich der Künstlichen Intelligenz, um die Informationsbeschaffung, die Prozessumsetzung und das Reporting zu digitalisieren und abzubilden.
Dazu gehören automatisierte Datenerfassungen aus verschiedenen Dokumenten, wie z.B. Energiezertifikate für Immobilien, die Berechnung technischer Bewertungskriterien (z.B. CO2-Emissionen) in Fällen fehlender oder nicht verfügbarer Daten sowie die Berücksichtigung landesspezifischer Gesetze für Gebäude. Zusätzlich können auch Bewertungen für klimatische und geologische Risiken einbezogen werden, um Unternehmen dabei zu unterstützen, effektive Mitigation- und Adaptation-Strategien zu entwickeln. Dadurch wird gewährleistet, dass Bau- und Immobilienprojekte eine präzise Bewertung ihrer Umweltauswirkungen erhalten.
„Die EU-Taxonomie stellt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Dies soll dazu führen, dass Immobilienunternehmen verstärkt in die energetische Sanierung von Gebäuden investieren, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Damit soll eine Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen in der Immobilienbranche erreicht werden“, erläutert Reiner Lux, Geschäftsführer der vdpResearch GmbH.
Dr. Stefan Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der VÖB-Service GmbH, ergänzt: „Nachhaltige Immobilien, die den Kriterien der Taxonomie entsprechen, dürften langfristig einen höheren Marktwert haben. Durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Immobilien werden diese einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt haben und dürften attraktiver für Mieter, Käufer und Investoren sein.“ Der Wunsch nach Komplexitäts- und Kostenreduktion sowie zur weitgehenden Automatisierung und Digitalisierung der Taxonomie-Prüfung sei deshalb aktuell im Markt sehr ausgeprägt. Etliche Unternehmen unterschätzten noch immer den enormen Aufwand, die regulatorischen Anforderungen der EU-Taxonomie umzusetzen, so Hirschmann.
„Durch die Partnerschaft mit vdpResearch erweitern wir nochmals erheblich den Kundenkreis des Taxo Tools und schaffen gemeinsam einen Marktstandard“, freut sich Dr. Hans-Peter Güllich, CEO von Dydon AI, der die Taxonomie-Software mit seinem Team programmiert hat. „Ohne IT-technische Unterstützung dürfte eine adäquate Implementierung der Taxonomie-Anforderungen kaum mehr zu bewerkstelligen sein. Vor allem beim Daten-Input, im Reporting und in der IT verursacht die EU-Verordnung besonders hohen Aufwand.“